Die Sopranistin Anja Kaesmacher wurde in Trier geboren.
Sie studierte bei Prof. Charlotte Lehmann und Prof. Ingeborg Hallstein an der Hochschule für Musik in Würzburg und schloss ihr Studium im Jahre 2000 mit dem Opern- und Konzertexamen ab. Seit 2006 wurde sie von Prof. Monika Bürgener ausgebildet.
2003 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Darstellende Künste ausgezeichnet.
In der Spielzeit 1997/98 debütierte sie am Mainfrankentheater Würzburg und gehörte bis 2008 zum Ensemble des Hauses.
Zu ihren wichtigsten gesungenen Partien gehören:
Mimi in „La Boheme“, Margarethe in „Faust“, Donna Elvira in „Don Giovanni“, Blanche in „Les Dialogues des Carmelites“, Magda in „La Rondine“, Adina in „Der Liebestrank“, Agathe im „Freischütz“ und Vitellia in „La Clemenza di Tito“.
Gastspiele führten sie an das Staatstheater Wiesbaden, Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Kassel, Staatstheater Meiningen, Stadttheater Bielefeld, Stadttheater Heidelberg, Theater Chemnitz, etc..
Im Bereich der zeitgenössischen Musik arbeitete Anja Kaesmacher mit Dirigenten wie z.B. Jun Märkl, Matthias Pintscher, Rupert Huber und den Orchestern des SWRs und MDRs zusammen und ist bei bedeutenden Festivals wie „Musica Viva“ in Strasbourg und dem Festival „Eclat“ in Stuttgart zu erleben.
Zu den Höhepunkten gehören einige Uraufführungen der Werke Manfred Trojahns, so z.B. 2007 die „lettera amorosa“ anlässlich der Wiedereröffnung der Anna Amalia Bibliothek in Weimar, „Che fie di me“ für zwei Soprane und Orchester, gemeinsam mit der Sopranistin Mojca Erdmann und dem SWR Orchester und 2009 die „Ariosi“ für Sopran, Klarinette und Orchester mit der Württembergischen Philharmonie unter Trojahns Leitung an der Seite der Klarinettistin Sabine Meyer.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit studierte sie von 2010 bis 2011 die Fächer Katholische Religion und Philosophie an der Justus-Liebig-Universität Gießen und legte im Mai 2014 innerhalb ihres Referendariats (2012-2014) am Gymnasium Philippinum Weilburg das Zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Musik und Ethik ab. Anja Kaesmacher besitzt seit 2015 zusätzlich die Lehrbefähigung für das Fach “Darstellendes Spiel“ (gymnasiale Oberstufe) und ist als Oberstudienrätin an der Freiherr-vom-Stein Schule Wetzlar tätig.
Chants d´Auvergne (Canteloube) und 4 Lieder für Orchester op. 9 (Korngold): ... weil mit Anja Kaesmacher eine Sopranistin mit großartiger Stimme die Soloparts übernahm. Sie regte mit ihrer Ausdrucksstärke die Musiker zu Höchstleistungen an. ... Mit ihrer weichen, lyrisch getönten und in allen Höhenlagen grandiosen Sopranstimme durchwandert Anja Kaesmacher mühelos die wechselvollen Stimmungen vom zartesten Liebreiz bis zu derber Ausgelassenheit. ...Dabei gelang es der glänzend disponierten Sopranistin ... auf eine wunderbare Art diese Gefühle umzusetzten...
21.06.19 Wetzlarer Zeitung
Vier letzte Lieder (Strauss) im Theater Dolce Bad Nauheim: ... An diesem Abend gastierte mit Sopranistin Anja Kaesmacher ein Vollprofi auf der Bühne. Betörend war ihr schöner dunkler Sopran, perfekt die Phrasierung, glänzlich gelungen das Zusammenspiel mit dem Orchester...
20.11.2015 Gießener Allgemeine
..Anja Kaesmacher glänzte mit bekannten Arien aus allen drei Genres und bewies große Flexibilität im Ausdruck. Ihr kraftvoller Sopran erwies sich strahlend in den Höhen und warm timbriert in den Tiefen. Auch Heiko Börner wartete mit sehr voluminöser Stimme und beeindruckender Gestaltungskraft auf. Besonders ergreifend waren die Duette der Sänger, bei denen ihr bemerkenswerter musikalischer Empfindungsreichtum voll zur Geltung kam und ihre Stimmen innig verschmolzen....
10.01.2011 Mainpost
..Anja Kaesmacher sang wundervoll nuanciert, empfahl sich mit warmglühender Emphase als kommende Wagner-Sängerin von Rang....
24.06.09 Schwäbisches Tagblatt
...Wann hat man schon einmal so eine Kombination vor sich...Sopranistin Anja Kaesmacher und Klarinettistin Sabine Meyer; dass man gleich zwei Künstlerinnen auf der Bühne hat, die so unbedingt in ihrem Musizieren aufgehen und dabei so natürlich, so fern jeder Selbstinszenierung bleiben - das ist ein Glücksfall. Der gemeinsame Auftritt von Sabine Meyer und Anja Kaesmacher in Manfred Trojahns „Ariosi“ nach Texten von Michelangelo gehört zu den sperrigen Teilen des Abends, aber auch zu den besonders faszinierenden....Nicht von ungefähr hat Manfred Trojahn dazu Ernest Chaussons Liederzyklus „Poème de l`amour et de la mer“ gestellt....Anja Kaesmacher beginnt ganz unspektakulär. Sie forciert nicht, sie posiert nicht, sondern läßt sich einzig von der Musik tragen. Dabei erreicht sie eine großartige Dramatik und Intensität. Und sinkt am Ende so berührend in eine tieftraurige Resignation zurück, dass es ganz still bleibt im Saal....
24.06.09 Reutlinger Generalanzeiger
..Das „Poème de l`amour et de la mer“ und seine verführerisch rauschhafte, blühende Klanglichkeit gelang den Philharmonikern überzeugend, und Anja Kaesmacher lieh ihren farbenreichen, warm timbrierten Sopran den glutvoll-strömenden Kantilenen Chaussons mit verhalten hymnischer, inniger Hingabe....
24.06.09 Reutlinger Nachrichten
...Anja Kaesmacher, gestaltet diese machtbesessene Frau überzeugend und imponierte dabei mit ihrem kräftigen, dramatischen Sopran, mit großen Höhen bis hin zum ausdruckstarken Rondo „Non piu di fiori“,...
„La clemenza di Tito“, Orpheus, Januar-Februar 2008
...Die hauseigene Sängerriege wurde angeführt von Anja Kaesmacher, die als Ruthens zweites Opfer eine gut geschulte Stimme hören ließ. Große Gestaltungskraft bewies sie in der schaurigen Romanze vom bleichen Mann, die einst Richard Wagner zu Sentas Ballade im „Fliegenden Holländer“ inspirierte...
„Der Vampir“, Opernglas Mai 2008
...Anja Kaesmacher zeichnet mit ihrem wunderbar klaren und reinen Sopran eine junge Frau aus dem einfachen Volk, die sich über das zu spät Kommen ihres Auserwählten...
„Der Vampir“, Main-Echo, 31. März 2008
...Anja Kaesmacher aber als Emmy eine darstellerisch wie sängerisch sehr überzeugende Leistung...
„Der Vampir“, Orpheus, Mai-Juni 2008
...und das Bauernmädel Emmy (leicht und leuchtkräftig: Anja Kaesmachers schöne Sopranstimme), ...
„Der Vampir“, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. April 2008
...Unter den Solisten setzen Anja Kaesmacher als Marguerite - ausdrucksreich und mit nuancenreicher Stimme - und Andreas Bauer die Akzente....
„Faust“, Fränkische Nachrichten, 13. Februar 2006
...Ohne Abstriche meistert die erblondete Anja Kaesmacher mit ihrem reinen Sopran und schauspielerischer Begabung die Wandlung der Margarethe...
„Faust“, Tauber - Zeitung, 14. Februar 2006
...Aber Anja Kaesmacher zeigt als Mimi andere Qualitäten, bringt mit weicher, lyrischer Mittellage und sanft angesetzten Tönen das richtige Maß an Emotion über die Rampe. Die Sopranistin formt einen Charakter zwischen Zerbrechlichkeit und wild aufblühender Lebenslust. Sie ist ein bißchen Luder und ein bißchen Kind. Sie erzeugt Mitleid, ohne je kitschig zu werden, erfüllt - wie das ganze Team - auch die extrem hohen schauspielerischen Anforderungen, die Regisseur Velte stellt....
„La Bohème“, Mainpost & Volksblatt, 4. Oktober 2005